Foto-Fakt 330 - Polaroid Land 330

Lange hat es gedauert, aber jetzt habe ich auch endlich eine: Eine Polaroid. Eine wunderschöne Polaroid Land 330.

 

Pünktlich zur 330ten Folge von Happy Shooting schaffe ich es auch mein neues Schätzchen vorzustellen. Warum pünktlich zur 330ten Folge? Was ist Happy Shooting? – Ein Kriegsspiel? – Häää???

 

O.k., dann also langsam und von vorne:

Happy Shooting ist ein seeeehr genialer Podcast, der sich um das Thema Fotografie kümmert. Die beiden Köpfe, die dahinter stecken sind Chris und Boris. Zwei ziemlich durchgeknallte „Foto-Junkies“. Chris hat noch einen englisch-Sprachigen Podcast „ Tipps from the Topfloor“ und Boris auch noch einen namens „NSonic“ – da kommt leider in letzter Zeit sehr wenig. Jedoch reicht der Input aus Happy Shooting von den beiden lange. Chris und Boris veranstalten auch noch Workshops, leider habe ich es noch zu keinem geschafft, aber irgendwann komme ich zu ihnen. Beim Podcast geht´s auch immer wieder um kreative Ideen und – Chris wandelt dann doch auch immer mal wieder – gerne auch mit seiner Moni (Monis Motivklingel – auch seeeehr zu empfehlen – leider zu selten – aber das muss sich Moni sehr oft anhören) auf analogen Pfaden.

 

ALSO, wer gerne was auf die Ohren hat, der sollte sich diesen Podcast downloaden – aber Achtung eine Folge geht schon gerne mal 1,5 bis 2 Stunden, wobei diese Zeit – für mich – immer sehr amüsant ist.

Diese Beiden haben zur 313ten Folge angefangen Fotofacts zu ihren jeweiligen folgen zu sammeln. Und so gibt es nun bei jeder Folge einen Foto-Fakt.

 

Und nun schließt sich der Kreis wieder:

Welcher Foto-Fakt passt also wie die Faust aufs Auge zur 330ten Folge?

 

Genau! Richtig!

 

Die Polaroid Land 330

 

Polaroid steht für die Sofortbildfotografie schlechthin. Heute noch lieben viele den Charakter und das Flair eines Polaroids.

 

Die erste Polaroid wurde 1947 als Folding „Land Camera“ vorgestellt. Kurz nach der Aufnahme konnte man ein fertiges Positivbild entnehmen. Anfangs wurden mit einem Schnellentwicklungsverfahren, der das belichtete Negativ an Ort und Stelle auf ein positiv übertrug, noch Schwarzweiße (sepiafarben) Bilder hergestellt. Ab 1963 erschienen dann mit dem Polacolor die ersten Farbbilder. Die Bilder entstanden und entstehen auch heute noch im sogenannten Trennbildverfahren.

 

1963 kamen die Packfilme zum Einsatz und verdrängten die Rollfilme. Mit ihnen kamen auch die Polaroid-Kameras der 100er Serie. Die „Folding Cameras“ kamen erstmals mit der Nummerierung 100 1963 auf den markt. Mit ihnen kam die Packfilmtechnik dazu.

1967 wurden die 100 Nummern durch 200er Nummern ersetzt und 1969 kamen dann die 300 Serien.

 

Einige Kameras hatten Glaslinsen, andere nur Plastiklinsen.

 

 

Meine Polaroid Land Automatic 330 hat eine 114 mm Objektiv mit einem F 8.8 und einer 3teiligen Glaslinse. Ein mechanischer Timer ist auch noch dabei. Der Sucher ist leider nicht ausklappbar, wie bei den alten Modellen. Eine sehr coole Funktion, der ausklappbare Sucher, der mit Magnetkraft an Ort und Stelle fixiert wird.

Die Polaroid ist eigentlich sehr einfach zu bedienen. Sie benötigt eine Batterie (Bezeichnung PX-24 3Volt oder V19PX 4,5Volt), die heute leider nicht mehr hergestellt wird. Es gibt noch Exemplare, die seeehr sehr teuer über die Bucht verkauft werden. Aber mit Hilfe von Klebeband kann man eine DLCR2 Batterie mit 3 Volt einsetzen und sie so zum Laufen bringen. Sollte der Strom fließen, dann muss die Kamera auf eine funktionierende Automatik getestet werden. Dieser Funktionstest kann ohne Packfilm durchgeführt werden. Dazu muss jedoch die Batterie angeschlossen sein. Man spanne den Auslöser, halte den Finger auf den Belichtungsmesser (das kleine runde Loch neben der Linse) und löse dann aus.

 

Jetzt klickt die Kamera einmal (der Verschluss ist offen und lässt Licht durch das Objektiv). Da der Belichtungsmesser kein Licht registriert (Belichtungsmesser ist durch unseren Finger abgedunkelt) bleibt der Verschluss offen.

 

Danach nimmt man den Finger vom Belichtungsmesser (dieser registriert Licht) und die Kamera wird ein zweites Mal klicken (der Verschluss schließt wieder, da die Automatik genügend Lichteinfall für ein gut belichtetes Bild registriert hat). Sollte die Kamera nur einmal (anfangs) klicken und das zweite Klick bleibt aus ist wahrscheinlich der Verschluss defekt.

(die Anleitung dazu gibt’s bei youtube)

 

 

 

Die Polaroid ist eine Automatik-Kamera, die man jedoch noch ein kleines bisschen beeinflussen kann. Man kann eine über oder Unterbelichtung einstellen. Ein langer Strich in Richtung Lighten oder Darken entspricht ca. eine Blende. wobei die Kamera (glaube ich auf jeden Fall) nur die Zeiten verändert.

 

Gibt´s den Film noch? – nein nicht von Polaroid, denn Polaroid hat die Produktion eingestellt. Es gibt zwar wieder eine Polaroid 300, darüber habe ich jedoch keinerlei Infos, nur das deren Film nicht in unsere schöne alte Polaroid Land passt.

 

Aber es gibt von Fuji einen Packfilm und zwar in Farbe und Schwarzweiß. Der Farbfilm hat eine Empfindlichkeit von Iso 100 der Schwarzeiße eine Empfindlichkeit von Iso 3000. Beide können mit den meisten faltbaren Packfilmkameras genutzt werden. Die Ergebnisse lassen sich sehen. Der Film wird – nach dem Auspacken - hinten eingelegt, die Kamera wird verschlossen und nach ein paar kompliziert aussehenden Herausziehaktionen von schwarzen Zwischenbändern – wirkt wie bei altmodischen Zauberern- , kann dann ein Bild geschossen werden, dann nochmal ziehen… und dann kann man endlich das Bild seitlich aus der Kamera ziehen. Das Bild wird durch zwei Rollen gepresst, diese verteilen die Entwicklerpaste zwischen Positiv und Negativ. Nach ca. 20 bis 60 Sekunden kann man das fertige Positiv abziehen. Während dieser Zeit muss nicht gepustet oder gewackelt werden. Die Temperaturen sollten nicht zu kalt sein, denn dann kann es Probleme bei der Entwicklung geben. Die Entwicklungszeiten mit zugehöriger Temperatur stehen auf der Packung unseres Packfilms. Den hatte ich natürlich gleich mal (nach dem Einlegen in die Kamera) entsorgt. Aber keine Panik, auf jedem Bild, welches ihr aus der Kamera zieht stehen die Entwicklungszeiten.

 

 

 

Für die Bestimmung der Entwicklungszeiten hat meine Kamera einen mechanischen Timer. Es gibt auch Land Kameras mit elektronischen Timer aber auch ohne. Grundsätzlich habe ich recherchiert, dass ein zu kurzes Entwickeln die Bilder flau macht, eine zu lange Entwicklung macht jedoch kaum was aus. Also lieber zu lang als zu kurz entwickeln.

 

 

 

 

Da die Polaroid-Kamera keine Abzüge vergrößert, sondern das Positivbild vom Negativ direkt chemisch übertragen wurde, handelte es sich um ein echtes Mittelformat.

 

 

Die Bilder wurden übrigens mit meinem geliebten kleinen Panzer geschossen (meine Minolta SRT 303B) und entgegen aller Ratschläge mit einem APX 100 auf gepushten 800 in Xtol (1:3 bei 29 Minuten) entwickelt. In den meisten Foren und Diskussionen wird davon abgeraten („da kommt doch nix raus…“ ) aber inspiriert von Chris Versuchen in Sachen Pusch und Pull belichte ich eigentlich keinen Film mehr nach Nennempfindlichkeit. Die extremen Ergebnisse gefallen mir dabei immer ausgesprochen gut. Das ist aber eine andere Geschichte und soll auch ein anderes Mal erzählt werden…

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Paleica (Dienstag, 22 Oktober 2013 15:53)

    oh DIE ist aber toll. polaroid hat mich immer schon fasziniert, und die ist ja besonders schön! für so podcasts habe ich leider einfach keine zeit :(