Olympus OM-1 - Eleganz vereint mit schlichter Schönheit

Die olympische Legende der 70er und 80er... 

Jetzt habe ich auch eine. Nachdem ich immer wieder von ihr gehört habe. Auch heute sehen viele Werbeversprechen potentielle Nachfolger der berühmten OM-Serienmodelle. Ich habe also auch eine, die mich den gesamten Januar begleiten durfte. Meine hat eine 50er 1.8 Festbrennweite dabei.

 

Sie ist ein bisserl ramponiert aber das bedeutet, dass sie ein Leben vor mir hatte. Das ist schön und sie hat also auch etwas erlebt. Ich mag Kameras die Geschichten erzählen könnten.

 

Olympus OM-1

 

Die Olympus OM-1 ist eine kleine grazile Schönheit, die Eleganz mit schlichter Schönheit vereint. Sie wurde erstmalig auf der Photokina in Köln 1972 unter dem Namen Olympus M-1 vorgestellt. Auch wurde dabei das dazugehörige M-System präsentiert. Jedoch kamen schon am Eröffnungstag die ersten Mitarbeiter der Firma Leitz zum Olympus-Stand um gegen die Verwendung der Bezeichnung M zu protestieren. Diese Bezeichnung sollte den hochwertigen Kameras und Zubehörteilen der M-Serie von Leica vorbehalten bleiben.

 

Angeblich soll innerhalb einer Stunde das Olympus-Management die Entscheidung getroffen haben, die Olympus M-1 in eine Olympus OM-1 umzutaufen. Die Olympus M-1 wurde also ab Mai 1973 zur OM-1 und bis 1987 gebaut. Natürlich wurden bis dahin schon eine ganze Reihe von M-Komponenten produziert und verkauft. Diese erzielen auf dem Gebraucht-Markt auch heute noch sehr hohe Preise.

 

 

Olympus OM-1

 

Wie bei der M-1 handelt es sich bei der OM-1 um eine mechanische Kamera mit einem horizontal ablaufenden Tuch-Schlitzverschluss. Die Zeiten beginnen neben dem Bulb-Modus bei 1 Sekunde und enden in Form der schnellsten Belichtungszeit bei 1/1000 Sekunde.

 

Die Einstellscheiben sind auswechselbar. Das Sucherbild zeigt 97% des Negativformates und ist, wie bei vielen alten Spiegelreflexkameras unwahrscheinlich groß und klar. Bei meiner ist mein heißgeliebter Schnittbildindikator verbaut _ warum findet man den nicht bei den heutigen Kameras? Die OM-1 war zur damaligen Zeit die leichteste und kleinste Kleinbild-Spiegelreflex-Kamera ihrer Zeit.

 

Das OM-Kamerasystem hatte 30 Jahre bestand – von 1972 bis 2002. Dazu gehörten aufeinander abgestimmt die Gehäuse, Objektive, Blitzgeräte und Motorantrieb.

 

Die Gehäuse waren anhand der Nummerierung in professionelle Systemkameras – einstellige Typennummer - welche voll kompatibel zum gesamten System waren und den semiprofessionellen Kameras – mehrstelliger Typennummer - welche nicht voll kompatibel zum System waren. 

 

Ein toller Prospekt zeigt, was in der OM-1 unter der Bezeichnung M-1 drin steckt. (ist ein PDF und dauert ein bisserl, bis es aufgeht...)

 

Die OM-1 bei den Bedienelementen ein kleines bisserl anders als die anderen Kameras. Die ASA-Einstellung ist an dem Ort platziert, an dem andere Kameras das Zeitenrad haben. Neben der Rückspulkurbel kann an einem Schalter der Belichtungsmesser ein und ausgeschalten werden.

 

Olympus OM-1

 

Am Objektiv werden die Zeiten und auch die Blende eingestellt. Bei einem kurzen Blick von oben hat man alle wichtigen Parameter im Blick.

 

Ich mag die Kamera unwahrscheinlich gerne, sie ist kompakt, und unglaublich grazil und elegant. Auch spürt man die Qualität, die in der Kamera verbaut ist. Der Auslöser ist nicht ganz so weich, wie bei der Minolta XD7. Auch ist der Belichtungsmesser, der im Sucher anzeigt, ob über- oder unterbelichtet wird, sehr gut händelbar - man könnte fast sagen das Bedienkonzept ist "kinderleicht".

 

 

 

 Technische Zusammenfassung:
 
  • ca. 135/85/50 mm ohne Objektiv
  • Wechselobjektive - OM System
  • Gummituch-Schlitzverschluss
  • Manuelle Zeiten 1-1/1000 sowie B, Selbstauslöser
  • Mittenbetonte Integralmessung
  • ASA 25 bis 1600
  • Nadel für den Belichtungsmesser
  • Hot shoe, Blitzsynchronbuchse
  • X- und FP-Synchronisierung
  • Motoranschluss
  • ca. 135/85/50 mm ohne Objektiv.
  • Batterie: 1x PX 625 1,35V (Quecksilber)

mehr alte Kameras?

 

Voila...


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Kommentare: 8
  • #1

    Jürgen Meyer,Tel.:038826 899725 (Mittwoch, 05 Dezember 2018 14:36)

    Hallo Jürgen
    Ich habe noch eine OM-Ausrüstung zu verkaufen.
    OM-2N (ohne Gebrauchsspuren),div. Objektive,Motor,Winkelsucher,Zwischenring,Blitz.
    Alles in sehr gutem Zustand.
    Bei Bedarf kontaktiere mich.Ich wohne nahe Lübeck.
    Gruß
    Jürgen Meyer

  • #2

    Christian (Sonntag, 17 November 2019 13:07)

    Hallo, ich habe ihren Beitrag zur OM-1 sehr interessiert gelesen. Haben sie evtl. noch Interesse an einer Praktika Super TL mit 2 Objektiven, Belichtungsmesser und Blitzlicht aus den 70ern. Die Kamera funktioniert einwandfrei. War in der DDR ein Super-Gerät.
    VG

  • #3

    Thorsten (Mittwoch, 29 April 2020 11:16)

    Hallo.
    Ich habe letzte Tage eine OM-1 mit dem 50mm f1.8 Objektiv bekommen. Leider lässt sich das Bild im Sucher nicht scharf stellen. Können sie mir da eventuell weiter helfen?

    Gruß
    Thorsten

  • #4

    Stefan (Donnerstag, 04 Februar 2021 18:03)

    Tatsächlich eine der schönsten Spiegelreflex-Kameras, die es gibt.
    Ich arbeite heute wieder mit Film. Die OM-1 hat sich dafür aber nicht bewährt. Das Problem ist die heutige Nicht-Verfügarkeit von passenden Batterien. Eine Annäherung sind 1.5V Batterien, welche aber ein falsches Messergebnis der Belichtung liefern. Dieses kann mit veränderter ISO-Einstellung korrigiert werden. Auf dem Internet gibt es umfangreiche Beiträge zu diesem Thema und weitere Workarounds. Ich halte die OM-1 in der Vitrine und erledige die Arbeit mit der OM-2SP und OM-40.

  • #5

    meierpeter (Dienstag, 16 Februar 2021 15:24)

    ... es gibt noch eine Olympus SLR Kamera, die noch schöner ist: OM-1 black

  • #6

    Matthias Schmidt (Samstag, 22 Januar 2022 20:42)

    Ich liebe meine OM1, die ich mir als Student Anfang der 70er Jahre vom Munde abgespart habe und habe mir im Laufe der Zeit noch etliches an Zubehör und weitere OM1 und 2 Kameras dazu gekauft. Sie kommen heute noch (oder besser wieder) zum Einsatz - einfach eine bildschöne funktionelle Kamera !

  • #7

    Christiane Pabst (Sonntag, 13 März 2022 19:19)

    Hallo, habe eine Olympus OM-1 aus den 70igern aus dem Nachlass meines Vaters. Können sie mir den Wert der Kamara nennen?
    Würde mich über eine Nachricht freuen.
    Liebe Grüße
    Christiane Pabst

  • #8

    tandemliebhaber (Mittwoch, 10 August 2022 11:37)

    nicht nur elegant - sondern auch erdbebensicher - 24/7/720 in Ostafrika mit dabei, dank Chrom (nicht Black ;o) sogar optisch unbeschadet.
    Immer mit 1.8/50 (da doch ein kleines bisschen universeller mein heiß geliebtes 2/85) - das ZUIKO 2.8/28 ist nicht nur sagenhaft kompakt, sondern auch dem Elmarit 28 ebendürftig
    Einzig die Quecksilberzellen sind schwer zu bekommen, der OM-Doktor baut aber die Belichtungsmessung gerne auch 1.5V um, dann passt jede EPX76