Fuji x100v - eine Kamera ändert meine Foto-Welt


Ich habe hier schon erwähnt, dass ich mir etwas ganz besonderes gegönnt habe. Ich bin nun stolzer Besitzer einer Fujifilm x100v.

Spoiler:

Wer die Kamera kennt erfährt nun technische Details, die er wahrscheinlich schon kennt.

Die Fuji x100v ist eine Kompaktkamera im Design einer Rangefinder-Kamera.

 

Die erste Version die X100 - erschienen im Jahr 2010 - krempelte den Markt der kompakten Kameras um. Als nachgemachte Leica X1 wurde sie belächelt. Aber ihr Hybridsucher und ihre edle und klassische Anmutung und ihre Qualität machten bald einen Klassiker aus ihr.

 

Auf die X100 folgte eine

  •  x100S (Second)
  •  x100T (Third)
  • x100F (Fourth)
    und jetzt die
  • x100V (römisch: Fünf)

Mittlerweile ist die Meinung über sie ziemlich einheitlich. Die Qualität der Kamera ist nicht diskutierbar. In der Evolution dieser Kamera gab es zwar immer wieder einige Mängel zu beklagen. So war das Objektiv nicht immer so herausragend (insbesondere mit offener Blende). 

 

Auch ist für viele der Sinn einer solchen Kamera nicht unbedingt nachvollziehbar... denn sie ist teuer und hat keine der coolen Features einer Spiegelreflex oder einer Kamera mit Wechselobjektive.

 


Ich fand die x100 und all ihre Nachfolger immer schon ziemlich cool. Eine Kamera, die aussieht wie meine geliebten analogen Kameras aber digitale Ergebnisse liefert. Leider habe ich mir nie diesen Traum erfüllen können. Vielleicht war ich auch einfach nur zu geizig.

 

Nun habe ich mir dieses Jahr diesen Traum gegönnt.

Mittlerweile habe ich sie schon einige Zeit und ich kann euch jetzt schon verraten:


Ich liebe dieses kleine Stück Technik!

 

 

Was kann dieses hochgelobtes Ding denn nun alles?

 

Die Kamera hat ein Fest verbautes Objektiv. F23 umgerechnet auf den Sensor sind es 35mm. Blende 2.0. Keine Möglichkeit das Objektiv und somit die 35mm zu ändern... Also nix mit Zoom oder Super-Zoom. Hier muss der Fußzoom genutzt werden.

 

Das verbaute Stück Glass - Fujinon - ist umwerfend.


Hä! Kein Zoom, keine Möglichkeit das Objektiv zu wechseln?

Ziemlich uncool!

 

Stimmt!

 

 

Kein Zoom, kein Wechselobjektiv, immer nur 35mm...


Die Kamera schränkt ein, sie ist aber auch ziemlich handlich. Sie hat alles was eine anständige Kamera benötigt. Und das ganze in einem unglaublichen Design. Die ganze Kamera ist ein einziger Handschmeichler. Anfangs wollte ich sie einfach immer nur anschauen und die Rädchen und Knöpfchen bedienen.

Die Blende stellt man am Objektiv ein, die Rädchen für die Zeiten oder die ISO sind ein haptischer Leckerbissen.

 


Fuji hat beim Design dieser Kamera ein Kunstwerk erschaffen. Die Kamera fühlt sich an, wie sie aussieht. Sie fühlt sich absolut hochwertig an. Beim Drehen von Rädchen und Hebelchen spürt man die unbeschreibliche Präzision. 

 

Die Kamera ist so unglaublich hübsch, es macht einfach nur Spaß, sie zu benutzen.


 


Die Leistung unter der Motorhaube ist sensationell. Die Kamera besitzt einen Fuji-Sensor in der Größe eines APS C Sensors. Weiterhin hat sie einen hybriden Sucher. Anfangs musste ich mich noch dran gewöhnen, aber mittlerweile liebe ich ihn. 

Es ist unglaublich cool, denn man sieht, was man dann bekommt.


Und jetzt kommt etwas, was ich vorher nicht wusste... Fuji hat was echt cooles in der Kamera.

Filmsimulationen.

 


Ja klar, halt so jpg-Settings wie sie die andere Kameras auch haben... Was ist daran denn spannend?

 

Bei Fuji werden die jpg-Settings nicht einfach so eingestellt. Die Fuji-Programmierer haben versucht Fuji-Filme nachzubauen. Das bedeutet, sie versuchen die Charakteristik von Filmen nachzubauen. Dann gibt es noch sehr viele Möglichkeiten sich seine eigene Filmsimulationen zu bauen. Als Ergebnis kommt ein jpg raus, das seine eigene Charakteristik hat. Es reagiert sogar individuell bei Über- oder Unterbelichtung. 

 

Ich habe mittlerweile aufgehört in RAW zu fotografieren.

Diese Möglichkeiten die Fuji hier anbietet änderte meinen Workflow vollkommen. Ich habe aufgehört, meine Bilder nachträglich in Lightroom zu bearbeiten. Meine Bilder sind alle jpgs „out of cam“. Die Settings stelle ich vor dem Abdrücken ein und das fertige Bild kommt raus. Kein hochladen mehr auf den Computer, kein importieren in Lightroom mehr, kein nachträgliches Bearbeiten von jeden Bild, kein Exportieren mehr in jpg, kein hochladen mehr auf dem Computer…

Ich achte beim fotografieren wieder mehr auf Kleinigkeiten, Horizont, Komposition, richtige Belichtung etc. 


Mein Workflow hat sich ziemlich vereinfacht.  


Dadurch mache ich hauptsächlich nur noch das, was ich am liebsten mache:

Fotografieren!

 

Nach einen Jahr indem ich so gar keine Lust aufs fotografieren hatte, bin ich mit meiner FujiFilm wieder mal an einem Daily-Pic-Projekt dran.

 

Das Q Menu ist die Zentrale in der man grundlegende Einstellungen vornehmen kann. Dort wählt man sich seinen Film aus oder stellt sich das passende Seitenverhältnis ein. 



Was kann ich zusammenfassend sagen?

Nicht viel, nur soviel,
dass ich unglaublich viel Geld für diese kleine Handschmeichlerin ausgegeben habe,
dass die Kamera mich ziemlich einschränkt,
dass mich das nicht behindert sondern meine Kreativität beflügelt,
dass ich vor dem Fotografieren überlege, was für ein Bild ich will,
dass ich meine Art zu fotografieren vollkommen geändert habe…

Also was jetzt?

Ich  mag diese Kamera und bereue es auf keinen Fall, mir dieses kleine Ding abgeschafft zu haben.




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Kommentare: 6
  • #1

    Oli (Sonntag, 04 Juli 2021 19:52)

    Hallo Jürgen, ja - die kleine X100V kann das Fotografen-Leben nachhaltig verändern.
    Die Kombination aus Style, Technik, Reduktion und JPEGonly hat auch mit im letzten Jahr zu 95% zu kleinen X100V greifen lassen und die X-T3 im Schrank verstauben lassen.
    Es ist ein wunderbares Stück Technik, das mich sehr zu einer neuen Art der Fotografie motiviert hat. Ich gestehe aber, dass ich inzwischen den WW-Adapter aufgeschraubt habe und noch lieber bei 28mm unterwegs bin.
    Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß mit der „Kleinen“. ;-)

    Vg, oli

  • #2

    Jürgen (Sonntag, 04 Juli 2021 20:56)

    Hallo Oli, ach ja die Adapter..
    Aber es ist schon der Hammer was diese Kamera mit einem macht. Dir auch noch viel Spass

  • #3

    Werner (Montag, 12 Juli 2021 11:26)

    Wie gut ich dich verstehen kann! Hab viel Spaß damit!
    Lg,
    Werner

  • #4

    Chris (Montag, 04 Oktober 2021 23:10)

    Geniale Zusammenfassung; mein Eindruck der ersten Woche mit einer X100V ist sehr ähnlich - nach gut 40 Jahren Fotografie, angefangen mit einer Canon AT. Überhaupt eine wunderschöne Website, die Du da hast; so gut, daß ich mir den Zufallsfund-Link vor ein paar Tagen aufgehoben hatte, um einmal in Ruhe zu stöbern, was ich gerade tue..... und mich immmer noch frage, was denn nun aus Deinem Radmarathon geworden ist; für so was wäre ich auch zu haben gewesen :-)
    Beste Grüße
    Chris

  • #5

    Jürgen (Sonntag, 17 Oktober 2021 18:37)

    Hey Chris,

    vielen Dank für die Blumen.
    Der Radmarathon hat nicht ganz so geklappt, wie geplant.
    Wir waren zu zweit unterwegs und beschlossen am zweiten Tag abzubrechen. Leider. Aber für das nächste Jahr habe ich eine Rechnung offen…

    Viele Grüße

  • #6

    Jens (Dienstag, 14 Februar 2023 21:02)

    Hallo,
    Ich habe 2019 zu Fujifilm X-T20 gewechselt und sofort war das wau Gefühl da.
    Seit 1 Woche habe ich die X-T4.
    Unterwegs bin ich mit: Fujifilm 27mm F2.8 II + XF 50mm F 2.0.
    Meine Nummer eins ist das 50 mm für Landschaft, Städte Touren u.vm. Info auf meiner HP.
    Grüße Jens.