Urlaub mit Familie und Fotografieren?

 

 

… und wieder war ich im der ganzen Familie im Urlaub,

dieses Mal ging es für eine kurze Woche in die Toskana.

 

Oh welch ein traumhaftes Ziel! Da gibt es so viel zu sehen und auch so viel tolle Fotomotive. In unserer Woche besuchten wir dann auch unzählige schöne, traumhafte und sehenswerte Örtchen und verbrachten eine schöne (entspannte???) Zeit.

 

Ja auch mit Kindern geht das. Unsere Zwei Jungs (2,5 Jahre und nahezu 7 Jahre) sind es gewohnt, eine Hälfte des Tages unterwegs ohne Pool und Animationsprogramm mit uns unterwegs zu sein. Ich persönlich bin ja gerne nachmittags und abends unterwegs, da wird es kühler und das (nachmittags- und) Abendleben beginnt. Also ging es dann jeden Tag voller guter Vorsätze, nach dem Mittagsschlaf unseres Kleinen los und wir besuchten die kleineren Sightseeing-Plätze der südlichen Toskana (Florenz, Siena und ähnlich große Städte machen mit kleinen Kindern keinen Spaß). Also ging´s eher in die kleineren beschaulichen Städtchen, wie Voltera oder Massa Maritima.

 

 

 

 

Dort angekommen, ging der tägliche Wahnsinn dann los.

Beim Aussteigen aus dem Auto, möchte der Kleine möglichst viele Matchbox-Autos mitnehmen. Aber diese sollen nicht in die Auto-Tasche (eine hübsche rosa Tragetasche in der alle Matchbox-Autos rein kommen) rein, sondern mit in den Buggy und in der Hand gehalten werden. Dabei werden jedoch (wegen der kleinen Hände) die meisten verloren und kullern erst mal unters Auto. Jetzt schimpft der Große, weil es ja auch seine Autos sind, die auf keinen Fall verloren gehen sollen.(Ich kann trotzdem allen Eltern von Jungs nur empfehlen, immer einige Matchbox-Autos dabei zu haben - auch wegen der neidischen Blicke der anderen Kinder, die keine Spielsachen dabei haben und sofort beginnen ihre Eltern zu nerven - auch wird einem dadurch doch die eine oder andere ruhige Minute geschenkt.)

 

Weitere Wünsche, wie Durst stillen oder sofortiges bereitstellen von Essen, wollen natürlich auch erfüllt werden. Nach einiger Zeit kommt man dann vollbepackt mit Wickeltasche, Buggy, Autotasche, Trinken (für die ganze Familie) und sonstigen Kleinigkeiten los und kann endlich das kleine Örtchen betreten.

 

 

 

 

Auf dem Weg sehe ich natürlich hier und da auch schöne Motive zum Fotografieren. Also Buggy stoppen, Kamera bereit machen, erste Gedanken zur Bildkomposition, eventuell bewege ich mich kurz weg vom Buggy… der Kleine klettert aus dem Buggy, da es langweilig ist. Der Große kommt zu mir und ruft:

“Papa fotografierst du? Was fotografierst du denn da? Darf ich auch fotografieren?“  (ja mein Großer liebt es mit meiner DSLR zu fotografieren)

„Mmh, Öh, gleich, warte mal, ich bin gleich soweit“

Mittlerweile steht mein Kleiner direkt vor mir und versucht die Streulichtblende runter zu schrauben und mit den Fingern endlich mal auf die Linse zu tappen.

Wart mal Max, setz dich doch nochmal in den Buggy!“ - Der Kleine wird in den Buggy gelupft, alle Autos - die in der Zwischenzeit runter gefallen sind, was von einem „ Hey Max, das sind meine Autos! PAPA DER MAX HAT ALLE AUTOS VERLOREN!!!“ allen Anwesenden mitgeteilt wird - werden aufgesammelt und wieder auf dem Schoß vom Kleinen deponiert. Ich gehe danach wieder in die Hocke, versuche die Ruhe zu finden um das Motiv wenigstens mithilfe vom Autofokus scharf zu stellen (Bildkomposition habe ich mir mittlerweile aus den Kopf geschlagen)…

 

„Jürgen können wir dann mal weiter!“ – „Papa jetzt will ich auch mal mit deinem Foto fotografieren“

„JA GLEICH, KOMME SCHON !!! – DA NIMM MEINE KAMERA UND FOTOGRAFIERE!!!“...

 

Zur Verteidigung meiner geliebten zweiten Hälfte, sie ist in der Zwischenzeit gerade dabei, Essen zu organisieren, oder beruhigend auf eines unserer Kinder einzuwirken...

 

Vielleicht versteht ja der eine oder andere, dass in Begleitung der geliebten Familie - für mich - meist nur schnelles Knipsen möglich ist. Ab und zu bieten sich dann jedoch auch ein paar Möglichkeiten um die Kamera zu zücken und abzudrücken.

 

 

 

 

 

 

Ein Familienurlaub ist also (für mich) nicht der ideale Zeitpunkt um auf Fotosafari zu gehen. Denn ganz ehrlich, mir macht es auch unglaublich viel Spaß mit all meinen Lieben die Zeit zu verbringen und dann den wohlverdienten Cappuccino auf einem historischen Plätzchen zu genießen und nicht sofort los zu springen um Motive zu suchen, sondern ein Kind mit einer riesigen Eistüte auf dem Schoß zu haben, das andere unter dem Tisch sitzend - einen Stau mit den geliebten Matchbox-Autos aufbauend - einfach mal eine kurze Auszeit zu genießen.

 

 

 

 

 

Auch wenn es mir vielleicht nach diesem kurzen Bericht eines Familienausflugs im Urlaub keiner glaubt, aber ich liebe und genieße jeden Tag und jede Stunde, die ich mit meiner kleinen Familie im Urlaub unterwegs bin und freue mich heute schon, wie ein kleines Kind auf den nächsten Urlaub mit meiner lieben zweiten Hälfte und meinen beiden Kindern.

 


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Kommentare: 5
  • #1

    Netty (Donnerstag, 12 September 2013 10:35)

    Hallo Jürgen,
    deinen "Urlaubsbericht" habe ich sehr amüsiert gelesen und ich kann mir deine Bemühungen beim Fotografieren lebhaft vorstellen :D .
    Unsere zwei Jungs sind zwar schon größer, aber trotzdem ist es auch für mich bei Familienausflügen immer schwierig, zu fotografieren - genau wie du schriebst: Es muss immer schnell gehen, weil jeder weiterwill und meistens sind die restlichen Familienmitglieder genervt, wenn ich ständig stehenbleibe; da bleibt für lange Überlegungen zur Bildkomposition oft keine Zeit...
    schön, dass du den Urlaub und die Zeit mit deiner Familie "trotzdem" genießen konntest ;) .
    Das oberste Foto finde ich übrigens toll und auch das letzte ist sehr stimmungsvoll!
    LG, Netty

  • #2

    oli (Donnerstag, 12 September 2013)

    ROFL! Yes. Das ist das Los des Familienfotografs. Ein Grund z.B. mir ein 18-105 zu kaufen: Kein Objektivwechsel. Spart Zeit und die Frau schimpft nicht mehr über das Turnschuhzoom. Auch mein Älterster fotografiert gerne - allerdings ist er schon 15 und hat seine eigene DSLR. Und leider macht er auch gute Bilder. Zwar ein Verbündeter aber auch ein Konkurrent… ;-)
    Was hilft ist sich nur ab und an mal eine Auszeit zu nehmen und "sein Ding" zu machen.
    Und nicht aufgeben!

    lg, oli

  • #3

    Paleica (Montag, 16 September 2013 09:42)

    ich finde es toll, dass du es so genießen kannst. deine schilderungen bestätigen mich allerdings darin, dass ich mir mit ähnlichem noch etwas zeit lassen kann ;)

  • #4

    Markus (Sonntag, 22 September 2013 13:52)

    Hi Jürgen,

    ein seeeehr realistischer Bericht ;-))

    lg
    Markus

  • #5

    Yasemin Serttas (Mittwoch, 02 Oktober 2013 18:17)

    Sehr tolle Bilder :)