Neuer Sattel - SQlab - Entlastung oder nicht? Das ist die Frage

SQlab Sattel

 

Das ewige Thema für die einen und kein Thema für die anderen.


Der Sattel.


Ich hatte auf meiner Rose einen Ergon Sattel mit etwas Gel.


Grundsätzlich ganz gut. 1- 2 Stunden gehen ganz komfortabel und ab der 3ten Stunde merkt man die Schmerzen ja nicht mehr, weil alles irgendwie etwas taub wird. Eigentlich auch ein Vorteil.

 

Fazit war: Eigentlich war ich ganz zufrieden, könnte jedoch besser sein.

 

SQlab Sattel

 

Und dann kam sie mal wieder, die Winterpause.

Ja genau, ich bin im Winter nicht auf dem Rad. Ich bin ein Weichei, ein Schönwetterfahrer, kein harter Hund niemand der gegen den Eiswind fährt, ich will nicht bei Temperaturen unter 0 Grad durch die Gegend fahren.


Auch habe ich mir den Zwift-Luxus noch nicht gegönnt.

 

Also Winterpause.

 

Und dann bei den ersten schönen Tagen wieder aufs Rad. Und es drückt schon ziemlich auf dem Damm und es wird unangenehm.

 

Also Gedanken machen....

Insbesondere weil ich mir für dieses Jahr etwas Großes vorgenommen habe (Das ist aber eine andere Geschichte).


Lösung: Ein neuer Sattel muss her!

 

SQlab war mir Begriff. Ich erinnere mich an einen Podcast, der den SQlab ziemlich lobt... 


Ich weiß leider nicht mehr welcher es war...


Egal...

 

SQlab Sattel

 

Also trieb ich mich ein bisserl auf deren Interseite rum. Dann las ich einige Berichte und ließ mir letztendlich ein "Vermiss mich" Set zuschicken.


Am nächsten Tag kam es per Post.

 

Wofür ist das jetzt gut?


 SQlab  stellt einen Zusammenhang zwischen Sitzknochenabstand und Sitz her. Das sollte eigentlich immer passieren. Um diesen Sitzknochenabstand zu vermessen bekommt man eine Wellpappe zugesandt. Man setzt sich drauf und misst den Abstand aus. Daraus ergibt sich der Sitzknochenabstand. 


Zu diesem werden nun noch einige cm dazu gezählt. Wieviel dazu gezählt werden hängt von der Fahrposition ab (um so sportlicher man sitzt um so weniger cm kommen dazu).

Und zum Schluss hat man seine Sattelgröße.

 

SQlab Sattel

 

Ok und dann wurde bestellt. Leider hat SQlab den Sattel den ich möchte nicht da. Ich wollte den SQlab 612 Ergowave active. 


Der active hat hinten einen sogenannten Elastomer, dieser macht den Sattel beweglich (sprich er bewegt beim Treten etwas mit). Damit soll die Wirbelsäule entlastet werden. Es gibt auch noch einen Ergowave R mit kürzerer Nase...

 

Oh je, soviel Auswahl, 

aber bei so vielen unterschiedlichen Hintern...

 

 

 

Kaum 2 Tage später kam der Sattel und ich montierte ihn. Danach gleich mal für eine kurze Runde los.

 

Natürlich findet man genügend Befürworter dieses Sattels. Andererseits ganz viele Gegner, die gar nicht klar kommen.  

 

Warum? Weil jeder Hintern anders ist!

 

Es gibt dazu unzählige Meinungen, die einen setzten sich drauf und befanden sich im Himmel, die nächsten quälten sich erst mal 1 bis 2 Stunden und dann war es gut, die nächsten quälten sich ein Stunde und fanden den Sattel mies, die nächsten quälten sich mehrere hundert Kilometer und fanden den Sattel danach gut und wieder andere quälten sich mehrere hundert Kilometer und fanden den Sattel danach immer noch mies. 

 

Dann gab es natürlich Horrorgeschichten von entzündeten Sitzknochen und noch viel mehr Ok Informationen die man nicht wissen möchte...

 

Irgendwie auch doof, aber ich glaube man kann einen Sattel erst nach längerer Zeit genau bewerten.

 

Aber mir steht das ganze ja noch bevor:

Also rauf aufs Rad und los, mit Werkzeug zum Anpassen.

 

Anfangs fühlte der Sattel sich schon ganz anders an. Man sitzt anders (weiter hinten und auf den Sitzknochen)fühlt sich auf jeden Fall so an.  Das Becken kippt nach vorne. Hier ist es wichtig, die Neigung richtig einzustellen,  denn es kann natürlich passieren, dass durch die neue Form die Hände mehr belastet werden und deshalb Schwierigkeiten aufkommen.

 

Mein  erstes Fazit:

Es ist unbequemer - zu beginn. Nach 5 km hob ich die Nase des Sattels noch etwas, denn ich rutschte irgendwie nach vorne. Und dann saß ich eigentlich ganz gut, immer noch ungewohnt, aber mein Dammbereich war auf jeden Fall mal frei und das fühlt sich gut an.

 

Und jetzt heißt es länger testen.

Nach einer Stunde war alles noch im grünen Bereich. 

 

Das ist schon mal ganz schön.

 

Jetzt geht es darum:

- Wie lange fühle ich mich wohl damit?

- Wird es nach einer gewissen Zeit schmerzhaft?

 

Das Ergebnis: 

Auch nach mehreren hundert Kilometern fühlt sich mein Po immer noch sehr gut an, von mir also ein "Daumen hoch"!

 

Und jetzt noch ein Nachtrag, im April 2023:

Mittlerweile habe ich den Sattel drei mal, weil ich echt begeistert bin vom SQlab-Sattel.

 

 


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Kommentare: 2
  • #1

    Karsten (Freitag, 06 September 2024)

    Hallo Jürgen,

    herzlichen Dank für den Artikel! Ich habe noch eine Frage. Wie genau haben Sie die Sattelneigung nun eingestellt? Das (ursprüngliche?) Bild in dem Blogartikel lässt mir schon beim Anschauen die Finger einschlafen. Ich nähere mich gerade der Abbildung aus der offiziellen Anleitung von SQLab an:

    https://www.sq-lab.com/out/pictures/ddmedia/20231127_Manual_Ergowave-min-min.pdf auf Seite 18

    Dennoch sieht man im Internet sehr viele, die die Nase deutlich tiefer haben. Auf welcher Neigung hast du dich jetzt über mehrere Jahre "eingefahren"? Wäre dankbar für ein paar Erfahrungen.

    Gruß Karsten

  • #2

    Jürgen (Freitag, 06 September 2024 15:47)

    Hallo Karsten,

    ich glaube ich habe diese Stellung weiterhin. Beim SQLab habe ich die Nase nach unten gebracht. Fühlt sich anfangs komisch an, wird aber bald normaler. Dein Becken kippt etwas nach hinten, damit du auf dem Sitzknochen sitzt. Beim Rennrad in Unterlenkerposition habe ich manchmal das Bedürfnis die Nase noch etwas nach unten zu setzen. Ich hoffe du kommst damit zurecht. Viele Grüße Jürgen