Digitale Fotografie - die etwas andere Fotozeitschrift ist lohnenswert

Im Leben gibt's nix geschenkt...

 

Doch ich habe was geschenkt bekommen und zwar die Fotozeitschrift "Digitale Fotografie". Dafür erst mal ein herzliches Dankeschön.

 

Mal schauen, dachte ich mir, denn ich blättere ja doch ganz gerne mal in den bunten hübschen Fotozeitschriften am Kiosk rum, nehme aber selten eine mit, denn ich sehe es eigentlich nicht ein, für ein Werbeheftchen der aktuellen Kamerahersteller so viel Geld auf die Theke zu legen - nix anderes sind die ganzen schönen tollen Technik-Tests, die irgendwelchen teuren Kameras und Objektive testen und die Pixelpiepend die Schärfe im äußersten Eckchen 500-Fach vergrößern um dann festzustellen, daß das JPG toll gerechnet wurde und kaum Rauschverhalten bei 24 Millionen Pixel mehr zeigt...

 

 

 

Fazit: ich war skeptisch... aber auch gespannt, denn manchmal finden sich dann doch ein paar nette Foto-Tipps-Seiten in den Zeitschriften und das ist es, was mich interessiert.

 

 

 

 

 

Und dann kam sie in mein postkasterl geflattert...

Ich schlug also die ersten Seiten auf und blätterte erst mal durch. Ich fand keine Hinweise auf aktuelle und potentiell neue Kameras, keine Hinweise auf irgendwelche Gadgets und auch keine Kurztests oder lange Tests.

 

Es handelt sich um ein Themenheft mit 50 Fotoprojekten. Nicht mehr und nicht weniger. Die Fotoprojekte sind in 5 große Themenblöcke gegliedert: Outdoor, Indoor, Portrait, Kreativ und Photoshop.

 

Zu jedem Themenblöcke gibt es einige Projekte. Jedes Projekt bekommt 4 Seiten spendiert. Dabei wird - und das ist echt toll - unabhängig vom Equipment genau beschrieben wie bestimmte Situationen gelöst werden können.

 

In den Beschreibungen werden unterschiedliche Wege beschrieben, man fühlt sich nicht bevormundet wobei klassische und wichtige Tipps und Tricks ( Drittel-Regel, Stativ-Nutzen oder Verlaufs-Filter-Nutzung) auch erklärt werden. Es ist was dabei für den Anfänger, aber auch ambitionierte Hobby-Fotografen finden Ideen und Herausforderungen, die sie bestimmt noch nicht ausprobiert haben.

 

Natürlich kann und darf man eine solche Anleitung zu bestimmten Bildern nicht als Anleitung zu selbstgemachten Kunst sehen, jedoch als Anregung um sich fotografisch weiter entwickeln zu können. 

Ein Beitrag wird mit einem großformatigem Ergebnis-Bild gestartet. Ich finde diese Bilder meist gelungen. Auf der nächsten Doppelseite wird nun beschrieben, wie dieses Bild entstand. Die jeweiligen Fotografen geben eine Beschreibung und Tipps für die jeweilige Situation. Dabei werden auch ganz pragmatische Tipps gegeben. Zum Beispiel, dass man am Strand im Watt seine Gummistiefel nicht vergessen soll. Und auch Fußabdruck-Vermeidungs-Strategien werden genannt. Aber auch die Probleme wie über oder Unterbelichtung des Himmels und des Bodens im Vergleich dazu werden behandelt. Der Einsatz eines Verlaufs-Filters wird erklärt. Natürlich finden sich viele Dinge, die bekannt sind, aber oftmals finden sich auch ein paar neue Tricks und Ideen. 

 

Auch wenn man denkt schon alles zu wissen, sind doch noch einige hilfreiche Anregungen dabei. Das besondere für mich ist jedoch ein Ideen-Input sondergleichen. In diesem Heftchen befinden sich einige Projekte auf die ich gestoßen wurde und die ich wahrscheinlich noch ausprobieren werde. Dafür gibt es einen dicken Daumen nach oben.

Etwas hat mir aber nicht so gut gefallen:

 

Das einzige Photobearbeitungstool der Wahl ist Photoshop. Das ist etwas schade, denn es gibt noch andere Programme und einige RAW-Bearbeitungsprogramme (z.B. Lightroom oder vergleichbaren Programme) sind meines Erachtens viel wichtigere Instrumente. Jedoch ist es die regel, dass diese Programme bei den meisten redaktionen vernachlässigt werden.

 

Viele der tollen Photoshop-Aktionen werden versickern, weil dieses Programm einfach für viele User zu teuer ist. 

 

Fazit:

Eine sehr ansprechende Themenzeitschrift die viele Kreative Ideen hervorholt. Das Tolle ist, es finden sich Ideen und die ersten Schritte zur Umsetzung. Es ist definitiv kein Technik-Blättle, eine (in meinen Augen) sehr wohltuende Erkenntnis. Mir persönlich gefallen die Indoor-Ideen ausgesprochen gut.

 

Wer sich die Internetseite genau ansieht, stellt fest, dass das Magazin Digitale Fotografie in den anderen Ausgaben eher den Weg der Praxis als den Weg des Konsums geht. Das gefällt mir persönlich sehr gut.

 
Ich werde diese  Zeitschrift auf jeden Fall genauer beobachten und wahrscheinlich, die eine oder andere Ausgabe kaufen.
Verhältnismäßig wenig Werbung und der Preis von 9,90€ für 164 DinA4 Seiten sind mehr als angemessen.
 
Kaufempfehlung?
Muss jeder selbst entscheiden, aber genauer betrachtenswert ist diese Ausgabe auf jeden Fall, denn sie hebt sich von den anderen Zeitschriften wohltuend ab. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Netty (Mittwoch, 21 Mai 2014 11:29)

    Hallo Jürgen,
    ich hole mir auch nur noch selten solche Fachzeitschriften, weil mir das immer zu viel Technik-Gedöns ist und man kauft sich ja nicht ständig neue Kameras und Zubehör und will seitenweise Testberichte lesen ...diese hier macht wirklich einen guten Eindruck, allerdings würden mir die Photoshop-Tipps ebenfalls nichts nützen, da ich nur Lightroom habe !
    Vielleicht schaue ich sie mir mal im Handel an.
    VG, Netty

  • #2

    Werner (Freitag, 23 Mai 2014 16:18)

    Vielen Dank, Jürgen, für diesen Tipp.
    Das klingt interessant. Schaue ich mir mal an.

    Lg,
    Werner